WM-Ball 1974

TELSTAR DURLAST

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Poster, Offsetdruck, 300g Papier, im Format 30 x 40 cm

Artikelnummer: 11122-wm
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Der original Spielball aus dem WM-Halbfinale 1974

Halbfinale

Polen - Deutschland  |  0:1

Frankfurt  |  3. Juli 1974

Material: Leder
Herstellungstechnik: handgenäht mit Ventil und Durlast-Überzug
Hersteller: Adidas, Herzogenaurach, Deutschland

Der österreichische Schiedsrichter Erich Linemayr, im bürgerlichen Beruf Malermeister, wurde aufgrund seines scharfen Pfiffs Elfermayr genannt. Nach 1974 hieß er auch Watermayr, seit dem Spiel zwischen Polen und Deutschland, das als größte Wasserschlacht aller Zeiten in die WM-Geschichte einging.

Linemayr pfiff das entscheidende Spiel der zweiten Finalrunde mit einer halben Stunde Verspätung an. Sein Assistent warnte ihn, beim Hinauslaufen zum Anstoßpunkt nur ja nicht den Ball auf den Boden fallen zu lassen – zu groß die Gefahr, dass der Ball nicht zurückspringe, sondern einfach nur auf dem durchtränkten Boden liegen bleibe.

Watermayr brachte das Spiel souverän über die Runden, Elfermayr pfiff noch einen Elfmeter, den Uli Hoeneß verschoss. Deutschland gewann dennoch, mit viel Glück, wie selbst Paul Breitner eingestand, gegen eine polnische Mannschaft, die „eigentlich den viel besseren Fußball spielte als wir“. Die polnischen Angriffsbemühungen blieben zumeist in den Wasserpfützen vor dem deutschen Tor hängen, nach dem Seitenwechsel in der zweiten Halbzeit wurden die Pfützen kleiner, die Behinderung fiel weniger gravierend aus.

Der Ball blieb neunzig Minuten lang erstaunlich gut in Form. Natürlich war er recht glitschig und nahm im Verlauf des Spiels immer mehr Wasser auf. Uli Hoeneß versuchte erst gar nicht, seinen Fehlschuss mit der Schwere des Balls zu entschuldigen. Der deutsche Stürmer sollte auch bei besseren Bedingungen noch einmal einen Elfmeter verschießen.

Linemayr nahm den Ball nach dem Abpfiff mit nach Hause. Als Andenken. Bei Schiedsrichtern war das bis Anfang der Siebzigerjahre nicht die Regel, aber durchaus gängige Praxis. Niemand kümmerte sich darum, niemand ahnte, dass man offizielle Spielbälle einmal für viel Geld versteigern würde. Linemayr und seine Kollegen retteten einige Bälle vor dem Vergessen. Der Endspielball von 1974 blieb allerdings verschollen.

Bei Familie Linemayr in Linz liegen noch zwanzig weitere Bälle, die meisten auf der Schrankwand im Wohnzimmer, stets aufgepumpt. Auch ein orangefarbenes Modell „Apollo Durlast“, ein Ersatzball für die Partie Polen gegen Deutschland, der nie zum Einsatz kam.